Freitag, 15. Oktober 2010

Geben und Nehmen

„WENN MAN LIEBE NICHT BEDINGUNGSLOS GEBEN UND NEHMEN KANN, IST ES KEINE LIEBE, SONDERN EIN HANDEL."
EMMA GOLDMAN


Ihr Lieben, ich möchte euch heute die Geschichte eines unbekannten Autor erzählen.

"GEBEN UND NEHMEN"

"Es war einmal ein großer, weiser Mann. Der holte eines Tages einen kleinen Jungen zu sich und wollte ihm das schönste Spiel beibringen. Er sammelte Kugeln aus herrlichem, buntem Glas und sagte zu ihm:

"Sieh her, ich werde dir jetzt eine Kugel nach der anderen zuwerfen. Jede hat eine andere Farbe und einen anderen Namen. Diese hier heißt Freude, die dort Arbeit, die da drüben Friede, diese Leid.

Und du sollst mir jede sofort zurückwerfen. Das ist der Sinn des Spieles: das Geben und Nehmen im Wechsel. Nur im Flug glänzen die Kugeln so hell, wie sie sollen."

Und das Spiel begann, und zwischen Geben und Nehmen schimmerten die Farben der Kugeln. Und das Spiel war sehr gut.

Aber dann wollte der Junge die schönste Kugel festhalten. Er drückte sie fest an sich - sie zerbrach. Vor Schreck vergaß er, die nächste zu fangen - sie lag in tausend Scherben am Boden.

Und je mehr er versuchte, die Kugeln zu halten, desto größer wurde der Haufen Scherben um ihn herum. Dabei zerschnitten sie ihn und er blutete. Das tat dem Mann, der ihn liebte, sehr leid.

Er beugte sich und trug die Scherben weg. Und jede Wunde, die er selbst dabei bekam, heilte eine Wunde des Jungen. Schließlich war er so zerschnitten, dass eine Fortsetzung des Spiels unmöglich schien. Doch er stand auf, bereit zum Weiterspielen.

Diesmal hatte der Junge begriffen. Als die Freude kam, warf er sie wieder dem Mann zu, und sie glitzerte herrlich im Flug. Als das Leid kam, machte er es genauso, im Flug änderte sich die Farbe des Leides in Freude. Jede Bewegung des Jungen war jetzt auf den Mann ausgerichtet. Und siehe, das Spiel war sehr gut."


Ihr Lieben, Die Botschaft dieser Geschichte ist ein ganz einfache:

Das Zusammenleben der Menschen gestaltet sich nur dann positiv, wenn es ein stetiges Geben und Nehmen ist.

Freude zu geben ist etwas Wunderbares, aber ihre größte Wirkung entfaltet die Freude erst dann, wenn wir uns untereinander Freude bereiten. So vermehrt sich die Freude immer mehr, so leuchtet das Feuer der Freude immer heller.

Mit der Liebe ist es ebenso. Wenn in einer Ehe nur ein Partner/eine Partnerin Liebe schenkt, wird die Ehe nur eine Weile halten, so große Mühe sich auch der Partner/ die Partnerin geben mag. Blühen wird die Ehe nur, wenn die Liebe ein ständiges Geben und Nehmen ist und das gilt auch für das sonstige Leben, nur das wir dort häufig die Liebe von anderen Menschen zurückbekommen als von denen, denen wir unsere Liebe geschenkt haben.

Besonders eindrucksvoll aber ist das Geben und Nehmen beim Leid.
Nicht umsonst heißt es: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn wir uns gegenseitig trösten, Mut machen, Kraft geben, ermutigen, helfen, zuhören, dann wird die Last des Leides leichter und beide, der Tröstende und der Getröstete, werden durch das Geben und Nehmen gestärkt und gewinnen beide Mut und Zuversicht für die Zukunft.

Seid heute ganz lieb gegrüßt, ich wünsche Euch allen einen mutigen, zuversichtlichen
und tröstlichen Tag, ganz liebe Grüße,

Euer fröhlicher Werner vom Weserstrand

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