Mittwoch, 22. September 2010

Statt zuhören, hinhören und verstehen

„ES GEHÖRT MEHR MUT DAZU, SEINE MEINUNG ZU ÄNDERN, ALS IHR TREU ZU BLEIBEN."
FRIEDRICH HEBBEL


Ihr Lieben, heute möchte ich Euch wieder eine sehr schöne Geschichte meines Freundes Werner Forneberg präsentieren.

Diese Geschichte gefällt mir deswegen sehr gut, da ich sehr gerne Menschen zuhöre, ihre Lebensgeschichte und Lebenserfahrungen, sowie ihre Meinung zu einem Thema sind immer wieder eine sehr große Bereicherung für mich.


Mein Ziel ist es auch, noch intensiver hinzuhören und den Menschen meine ganze Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu schenken. Vielleicht wirkt es bei manchen Leuten arrogant, wenn man nichts sagt und einfach nur hinhört, was die Menschen in der Umgebung oder am Tisch so reden, doch ich muss nicht überall meinen Senf dazugeben.


"KÖNIG AKBAR UND DIE LÄNGERE SCHNUR"

"Es war einmal ein indischer König namens Akbar.

Eines Tages spannte er eine gerade Schnur und forderte seine Minister auf: "Schneidet diese Schnur nicht ab, verknotet sie nicht, doch verkürzt sie auf eine andere Art und Weise!"

Da wunderten sich alle, wie die Schnur verkürzt werden könnte, ohne abgeschnitten oder verknotet zu werden.

Schließlich stand einer seiner weisesten Leute auf und spannte eine längere Schnur daneben. Durch diese zweite, längere Schnur wurde die erste automatisch verkürzt. Sie war nicht verknotet, nicht abgeschnitten und dennoch verkürzt worden."


Ihr Lieben, ich mag diese alte Geschichte sehr. Heute wissen wir, dass der Eindruck, die Schnur würde kürzer durch das Danebenhalten einer längeren Schnur auf einer optischen Täuschung beruht.

Aber in dieser Geschichte steckt eine tiefe Wahrheit:

Sehr oft erlebe ich Menschen im alltäglichen Leben in Gesprächen und Diskussionen oder Prominente in Talk-Shows im Fernsehen. Ich habe dann sehr häufig das Gefühl, dass es diesen Menschen nur darum geht, Recht zu behalten, die eigene Meinung durchzusetzen und deshalb habe ich oft bei Diskussionsteilnehmern das Gefühl, dass sie sich gar nicht gegenseitig zuhören, sondern nur auf die Gelegenheit warten, dem Anderen ins Wort fallen zu können, um ihm dann die eigene Meinung überzustülpen.

Ich finde das außerordentlich langweilig. Meine eigene Meinung kenne ich nun schon 62 Jahre. Für mich ist es viel spannender, Anderen zuzuhören und von Anderen zu lernen. Ich gehe dabei nach dem Motto des Apostels Paulus vor:
"Prüfet alles und das Gute behaltet."

Anderen zuzuhören, kann so interessant sein und wir können viel dabei lernen.

Und wenn wir tatsächlich der Ansicht sind, in einer Angelegenheit die richtige Meinung zu vertreten, dann sollten wir die Meinung des Anderen weder umbiegen noch beschneiden, sondern nur unsere eigene Schnur daneben spannen.
Dann mögen die Anderen entscheiden, was länger und was kürzer, was besser oder schlechter ist.

Wir sollten nicht für die Anderen entscheiden, wir sollten ihnen nur unsere eigene Meinung darlegen.


Ihr Lieben, heute soll es ein sonniger schöner Spätsommertag werden.
Wenn Ihr also Gelegenheit habt, ihn genießen zu können, dann tut das.

Ich wünsche Euch heute einen strahlend schönen Tag, viel Fröhlichkeit in Euer Herz und ganz viel Liebe.

Ich grüße Euch herzlich mit einem lachenden und fröhlichen Moin Moin aus Bremen

Euer Werner
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